Zur Geschichte des Museums

In aufwendiger Kleinarbeit haben Mitglieder des "Heimatgeschichtlichen Vereins Buchenberg e.V." von 1986 bis 1993 an vielen Wochenenden aus einem verfallenen Kleinbauernhaus das Heimatmuseum Buchenberg entstehen lassen.

 

Das Haus ist kein typisches Allgäuer Bauernhaus und museumswürdig ist das Haus im eigentlichen Sinn des Wortes auch nicht - wurde es doch erst 1924 erbaut und 1925 bezogen.

In den Räumlichkeiten des Untergeschosses sind eine Wohnstube, eine Küche und ein Schlafzimmer eingerichtet, so wie sie die letzten Eigentümer bewohnt haben mögen. Das Kinderzimmer wurde als alte Schulstube eingerichtet. Des weiteren kann die vollständig erhaltene Werkstatt des letzten Buchenberger Schuhmachers in Augenschein genommen werden.

Warum aus diesem Haus ein Museum machen?


 

Als erstes wurde übrigens nicht nur in Buchenberg festgestellt, dass mit dem Wegsterben der älteren Generation das Wissen um den Alltag unserer Altvorderen zunehmend in Vergessenheit gerät. Die Beziehungen zu früheren Arbeitsabläufen, zu Gerätschaften, zu Sitten und Bräuchen in der Dorfgemeinschaft gehen verloren. Traditionen verschwinden. Der Begriff "Heimat" wird bald nur noch mit Hilfe eines Lexikons erklärbar sein. Diesem sich abzeichnenden Trend muss z.B. mit unserem Heimatmuseum entgegengewirkt werden.

Die einzigartige Schönheit unseres Allgäuer Landes - landschaftlich und kulturell gesehen - liegt in der Schaffenskraft seiner Bewohner und deren Verbundenheit zur Heimat begründet.

Als zweites war dieses "Finkelhaus" wie es vordem immer genannt wurde, das einzige gemeindliche Haus, das damals für Museumszwecke in Frage kommen konnte.

Die Bewohner des Hauses

Johann Haggenmüller (1858 - 1943) von Eschachberg war der Bauherr und Erbauer unseres Hauses. Mit seinen drei Schwestern Franziska, Kreszenz und Veronika hat er dieses Haus als bäuerliches Anwesen betrieben. Im Stall standen fünf Kühe, zwei davon waren Zugtiere und ein oder zwei Kälbchen. Die Hühner belegten einen Verschlag im Keller des Wohngebäudes. Über und hinter dem Stall befand sich die Tenne. Die zur Landwirtschaft gehörenden Felder lagen ums Haus. Sie umfassten in etwa das Gelände des Kurparks, der anschließenden Freizeitanlage, das Haus des Gastes und das Wohngebiet der oberen "Sommerau".

 

Die Haggenmüllers waren nicht verheiratet. Schon in der Eschachberger Zeit (bis 1924) nahmen sie Franziska Dorn 1908 als ihre Ziehtochter an. Diese heiratete 1943 als 39-jährige Jakob Finkel aus Gopprechts.
Auch nach dem Ableben der Haggenmüllers führten Jakob und Franziska Finkel die Bauernwirtschaft im herkömmlichen Sinne weiter.

Nach dem Krieg wohnte ab und zu ein Hütebub im Haus; außerdem waren bis etwa 1960, auch heimatvertriebene Familien darin untergebracht.

Die Ehe von Herrn und Frau Finkel blieb kinderlos. Deshalb entschlossen sich die beiden bereits im Jahr 1970, ihren Haus- und Grundbesitz der Gemeinde auf Rentenbasis anzubieten.

 

Zu diesem Zeitpunkt wohnte außer diesen zwei Leuten niemand mehr im Haus. Die Tierhaltung wurde - bis auf Hühner - eingestellt. Das Haus erfuhr keine Änderungen oder Ausbesserungen mehr. 1983 starb Herr Finkel.

1984 erhielt Frau Finkel eine Bleibe im Margarethen- und Josefinenheim in Kempten. Sie starb dort 88-jährig im Jahr 1991. Während der Restaurierungsarbeiten hat sie ihr Haus noch dreimal in Augenschein genommen - und jedes Mal fuhr sie mit größter Freude zurück nach Kempten. 

Es gab keinen Zweifel:

Ihr Haus wird als das Buchenberger Heimatmuseum weiterleben.

Franziska Finkel

Jakob Finkel

Franziska Finkel

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